Gewaltpräventions-Veranstaltung in Zusammenarbeit mit den städtischen und privaten Kindergärten Stadtallendorf
Was Menschen im Sinne einer kinästhetischen Wahrnehmung nicht begreifen können, was sie nicht fühlen und erleben, das kann in der logisch denkenden linken Gehirnhälfte zwar als Wissen gespeichert werden – ist deshalb aber noch lange nicht in der Realität umsetzbar.
Wo jedoch Gelehrtes erlebbar und begreifbar gemacht wird, kann dieses Wissen im Bedarfsfall besser abgerufen werden.
Anmeldung für unsere neuen Kurse: HIER ANMELDEN!!!
– Grundsatz der DGfE (Deutsche Gesellschaft für Erziehungswissenschaft) –
Im Bezug auf diesen Grundsatz wurde am 29.11.2014 in Stadtallendorf eine Info Veranstaltung und Workshop für Kinder im Alter von fünf bis zehn Jahren durchgeführt.
Grundtenor dieser Veranstaltung war:
• die Sensibilisierung von Kindern, ihr Wahrnehmungsvermögen auf Gefahrensituationen zu trainieren um diese als solche zu erkennen um letztendlich einen Übergriff zu vermeiden und sich nicht aus ihm befreien zu müssen
• welche Mittel den Kindern zur Verfügung stehen um sich aus Gefahrensituationen zu befreien
• Zugang zu den Kindern und ihr Vertrauen zu erlangen, auch durch Einzelgespräche, damit sie auch über evtl. Übergriffe aus ihrem direkten Umfeld offen und frei sprechen
• den Kindern bewusst zu machen, was darf ein Erwachsener und was darf er nicht
• und letztendlich auch das Aggressionspotential und die Gewaltbereitschaft der Kinder selbst, zu senken oder gar ganz auszuschalten
• Gefahrenerkennung und -vermeidung
• Selbstbehauptung, Selbstbewusstsein steigern (z.B. Nein-sagen, Stimm- und Schreitraining,)
• Einführung in die Selbstverteidigung
• konfliktlösende Rollenspiele
• realitätsbezogene Rollenspiele
Der Veranstalter, Herr Schöning, der schon seit über 30 Jahren mit Kindern und Jugendlichen arbeitet betonte dabei:
„Gerade was die Sicherheit unsere Kinder im Vorschulalter von vier oder fünf Jahren bis zehn oder zwölf Jahren angeht hinken wir den zeitlichen und unsicheren Verhältnissen unserer Gesellschaft arg hinterher.
Unser ganzes Leben ist voll mit Vorkehrungen zur Vermeidung von persönlichem oder materiellem Verlust. Wenn wir aus dem Auto steigen, schleißen wir die Türen ab. Warum ? Zur Prävention, gegen unerlaubtem Zugriff. Wenn wir aus dem Haus gehen, schleißen wir ebenfalls alle Türen und Fenster zu. Warum ? Prävention gegen Diebstahl oder Einbruch. Ja selbst unser Fahrrad wird mit schweren Schlössern abgeschlossen. Und warum? Zur Prävention, damit es keiner stiehlt. So begleiten uns diese Präventivmaßnahmen gegen Verlust jeglicher Art unser ganzes Leben. Sollten wir da nicht auch für unsere Kinder zumindest im selben Maße Prävention betreiben? Denn diese sind sicherlich mehr wert als ein Fahrrad.
Und so möchte ich eine Frage stellen, welche sich Eltern und Pädagogen schon seit Anbeginn Ihres Schaffens stellen:
„ Wer schützt unsere Kinder!“
Darauf kann es nur eine Antwort geben:
„ Unsere Kinder schützen sich am besten selbst!“
Denn in beschützter Umgebung, bei den Eltern, im Kindergarten, oder unter Beaufsichtigung in der Schule, passiert am wenigsten. In den Momenten wo Kinder unbeaufsichtigt sind, geschehen Unglücke wie Unfälle oder körperliche Übergriffe. In diesen Momenten sind wir zur Handlungsunfähigkeit verdammt. Somit bleibt es beim Kind selbst, sich vor Übergriffen – egal welcher Art – zu schützen. Dass dies nicht immer von den Eltern in die Erziehung mit einfließt, ist natürlich auch den Arbeitsbedingungen, gesellschaftliche und sozialer Verantwortung und dem damit verbundenem Stress geschuldet. Zudem ist für einen Laien eine wirksame Erziehung in dieser Hinsicht gar nicht möglich.“
Während der Veranstaltung wurden mit den Kindern Rollenspiele, in Bezug auf das richtige Verhalten gegenüber Fremden, durchgeführt. Dazu wurden Atemtechniken zur Beruhigung und Möglichkeiten der Befreiung durch Zugriff Fremder, sowie das Verhalten gegenüber aggressionsbereiten Gleichaltriger geübt.
In Folge dieser Veranstaltung wird ab dem 17.01.2015, jeweils an fünf Samstagen, ein Folgekurs stattfinden, denn eine einmalige Unterweisung bringt keinen langfristigen Erfolg.
Der Veranstalter erklärte den Anwesenden Eltern ausführlich, das Wie und das Warum solcher Kurse und machte klar, dass er keine Angst schüren oder irgendetwas verkaufen wolle, sondern den Tatsachen und Ereignissen welche uns in den letzten Jahren immer wieder begleitet haben, ins Auge schauen und unserer / meiner Pflicht gegenüber den Kindern, welche in unserer Mitte leben, gerecht zu werden – nämlich sie zu beschützen – oder aber dafür zu sorgen dass sie sich selbst schützen können.
Deshalb sollten sich die Eltern in dieser kostenlosen INFO-Veranstaltung selber ein Bild machen können, ob ihr Kind einen solchen Kurs mit macht, oder nicht.
Am Ende eines solchen Kurses stehen die Ziele:
• Die Kinder erlangen Selbstvertrauen und Stärke!
• Sie entfalten ihre eigene Persönlichkeit, Begabungen und Einzigartigkeit!
• Sie können sich den Herausforderungen des Lebens besser stellen!
• Sie werden mutiger und wissen, wie sie sich wehren können!
• Sie als Elternteil können ruhiger und sorgloser einschlafen, weil wir dazu beitragen, dass Ihr Kind den bestmöglichen Schutz erhält!
• Sie bekommen die besten Tipps und Hilfen, wie Sie Ihr Kind im Alltag schützen können, damit es sicher aufwächst!
• Die Kinder lernen, sich richtig zu verhalten, auch wenn sie allein sind: sowohl gegenüber einem Fremdtäter als auch im nahen Umfeld, in dem die meisten Übergriffe stattfinden. Aber auch Situationen untereinander auf dem Schulhof und auf der Straße (Mobbing, Beschimpfung, Ausgrenzen, Prügelei, Erpressung, Beleidigung, Schlägerei, Streiten, Anmache) werden nachgestellt und ausführlich besprochen.
• Dabei entdecken sie Stärken und Fähigkeiten, die sie oftmals zuvor gar nicht kannten! Das Training ermöglicht ihnen, über sich selbst hinauszuwachsen und ihre Erfahrung aus den Kursen auch in ihren Alltag zu übernehmen!
• Selbstverteidigung – kinderleicht.
Den Erfolg dieser Veranstaltung zeichnete sich dadurch aus, dass am Ende die „aufgedrehten“ Kinder viel, viel ruhiger und die etwas introvertierten Kinder viel, viel offener waren. Der Veranstalter Herr Schöning betonte, dass dies der erste und wichtigste Schritt in Richtung Gewaltprävention ist – der Zugang zu den Kindern.